„Vergessene Meisterwerke“: Bernhard Sekles (1872-1934) und die Frankfurter Musikszene der 1920er Jahre
Bernhard Sekles (1872-1934) war ein Frankfurter Komponist und Musikpädagoge. Selbst ausgebildet am Dr. Hoch’schen Konservatorium prägte er es als langjähriger Lehrer und Direktor entscheidend — nicht nur seine Schüler, wie u.a. Theodor Adorno und Paul Hindemith, sondern auch durch seinen Einfluss auf die Frankfurter Musikszene des frühen 20. Jahrhunderts. So führte er entgegen starker Kritik aus städtischen Gremien und dem hessischen Landtag Anfang 1928 eine Jazzklasse ein, ebenso wie damals neuartigen Unterricht in Musikhören und Musikästhetik für die Studierenden. Besonders förderte er auch den Zugang zur Musik für ein breiteres Publikum, ob mit neuen Kursen in Musikalischer Früherziehung, oder regelmäßigen „Volkskonzerten“ für die Stadtgesellschaft, Strafanstalten eingeschlossen. Besonders am Herzen lag ihm auch eine Erweiterung des Repertoires seiner Schüler, über die Kanon-Werke hinaus, so z.B. in der Konzertreihe „Vergessene Meisterwerke“.
Diesen Gedanken möchten wir mit dieser Veranstaltung aufgreifen. Denn gerade Sekles Kompositionen sind nach seiner Entlassung als Konservatoriums-Direktor 1933 und seinem kurz darauf folgenden Tod etwas in Vergessenheit geraten. Sein Œuvre umfasst angefangen mit dem bereits 1895 bei Breitkopf & Härtel erschienen Liederzyklus Ein Liebesroman, mehrere Opern, weiteren Zyklen an Kunstliedern, Kammer- und Klaviermusik, symphonische Dichtungen sowie eine 1930 uraufgeführte Symphonie*. Sein Stil wurde dabei von Zeitgenosse Karl Holl treffend folgendermaßen beschrieben: „Sekles gehört zu den Aufklärern einer neuen Stilepoche, zum Vortrupp der neuen Musikbewegung, die aus der spätromantischen Übersteigerung zu neuer Einfachheit und zu neuer, absolut musikalischer Gesetzmäßigkeit des Klangschaffens hinstrebt.“
Wir freuen uns sehr mit Prof. Dr. Daniela Philippi, Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität, ins Gespräch zu kommen und mehr über Bernhard Sekles und seine Werke zu erfahren. Philippi ist, gemeinsam mit Stefana Sabin, Autorin der neuesten Monografie über Bernhard Sekles, erschienen 2023 im Rahmen der Jüdischen Miniaturen, mehr über den Frankfurter Komponisten zu erfahren und mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Wann? Donnerstag, 03. Juli 2025, 16 - 18 Uhr
Wo? FZHG, Raum 1.414, IG-Farben Gebäude
„Vergessene Meisterwerke“: Bernhard Sekles (1872-1934) und die Frankfurter Musikszene der 1920er Jahre
Bernhard Sekles (1872-1934) war ein Frankfurter Komponist und Musikpädagoge. Selbst ausgebildet am Dr. Hoch’schen Konservatorium prägte er es als langjähriger Lehrer und Direktor entscheidend — nicht nur seine Schüler, wie u.a. Theodor Adorno und Paul Hindemith, sondern auch durch seinen Einfluss auf die Frankfurter Musikszene des frühen 20. Jahrhunderts. So führte er entgegen starker Kritik aus städtischen Gremien und dem hessischen Landtag Anfang 1928 eine Jazzklasse ein, ebenso wie damals neuartigen Unterricht in Musikhören und Musikästhetik für die Studierenden. Besonders förderte er auch den Zugang zur Musik für ein breiteres Publikum, ob mit neuen Kursen in Musikalischer Früherziehung, oder regelmäßigen „Volkskonzerten“ für die Stadtgesellschaft, Strafanstalten eingeschlossen. Besonders am Herzen lag ihm auch eine Erweiterung des Repertoires seiner Schüler, über die Kanon-Werke hinaus, so z.B. in der Konzertreihe „Vergessene Meisterwerke“.
Diesen Gedanken möchten wir mit dieser Veranstaltung aufgreifen. Denn gerade Sekles Kompositionen sind nach seiner Entlassung als Konservatoriums-Direktor 1933 und seinem kurz darauf folgenden Tod etwas in Vergessenheit geraten. Sein Œuvre umfasst angefangen mit dem bereits 1895 bei Breitkopf & Härtel erschienen Liederzyklus Ein Liebesroman, mehrere Opern, weiteren Zyklen an Kunstliedern, Kammer- und Klaviermusik, symphonische Dichtungen sowie eine 1930 uraufgeführte Symphonie*. Sein Stil wurde dabei von Zeitgenosse Karl Holl treffend folgendermaßen beschrieben: „Sekles gehört zu den Aufklärern einer neuen Stilepoche, zum Vortrupp der neuen Musikbewegung, die aus der spätromantischen Übersteigerung zu neuer Einfachheit und zu neuer, absolut musikalischer Gesetzmäßigkeit des Klangschaffens hinstrebt.“
Wir freuen uns sehr mit Prof. Dr. Daniela Philippi, Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität, ins Gespräch zu kommen und mehr über Bernhard Sekles und seine Werke zu erfahren. Philippi ist, gemeinsam mit Stefana Sabin, Autorin der neuesten Monografie über Bernhard Sekles, erschienen 2023 im Rahmen der Jüdischen Miniaturen, mehr über den Frankfurter Komponisten zu erfahren und mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Wann? Donnerstag, 03. Juli 2025, 16 - 18 Uhr
Wo? FZHG, Raum 1.414, IG-Farben Gebäude